Alles verrückt oder was?

Diese Anspielung auf den Werbeslogan „Alles Müller oder was?“ ist nicht unbeabsichtigt. Man erinnert sich im Leben doch so an einige Eckpunkte bestimmter Ereignisse und bei mir ist es z.B. dieser Slogan.

Der Milchkonzern Müller machte gross Werbung mit diesem Slogan und es ging nicht lange, bis ein kritischer Journalist herausbekommen hatte, dass Müller die Milch von Deutschland nach Griechenland karrte und umgekehrt Joghurt heimkarrte. Ein Irrsinn in Sachen Transportweg, Dauer (Kühlung) und damit insbesondere, wenn es um Naturschutz ging. Richtig: damals gab es keine Bezeichnung von „investigativer Journalist“ und „Umweltschutz“ war ein Nebengeleise von Naturschutz. Oder andersrum: man konnte das Fussvolk noch richtig dumm verkaufen.

Wann? Das war so um die Jahrhundertwende und 2004 gab es auch schon massive Kritik gegen den Konzern: https://www.euronatur.org/unsere-themen/aktuell/alles-mueller-oder-was

Und was hat nun dieser bekannte Slogan mit meiner Überschrift zu tun?

Nun die Sache ist die: Alle sprechen über Umweltschutz, Kriege, Hungerkatastrophen, Mobilität usw. – und es passiert wenig bis gar nichts!

Alles Worthülsen oder was? Ja, leider! Und es hat System. Das System ist so simpel wie wirkungsvoll. Investiere in die richtigen Leute mit der passenden Antwort und du wirst noch reicher, einflussreicher, mächtiger. Und weil das so gut funktioniert und praktisch ohne Risiko auf Verluste, macht diese „Game“ so unheimlich viel Spass! OK, eine gute Portion Skrupellosigkeit, wenig soziale Verantwortung und ganz viel Fans, die einem bewundernd alles abnehmen, egal wie gelogen, gehören schon dazu. Aber es ist wie eine Erfolgswelle der Superstars aus der Unterhaltung: irgendwann wird es zum erfolgreichen Selbstläufer, weil ganz viele sich damit identifizieren und sogar definieren.

Alles neu oder was? Nein, nicht alles! Das Grundrezept mit Geld, Macht, Lügen und Gegner denunzieren ist ein altes, aber die neue Komponente von Wohlstand, Mobilität und weltweiter Verknüpfung ist erst seit der Industrialisierung so richtig in Fahrt gekommen. Und gerade erleben wir allseits dasselbe Trauerspiel der Mächtigen, der Reichen, der im Hintergrund agierenden Lobby für die Konzerne und deren Aktionäre.

Habe ich noch Hoffnung? Ja und nein! Rein realistisch gesehen geht gerade alles den Bach runter. Nicht nur in den Bergen und Hängen nach Dauerregen, sondern in der Politik und deren Drahtzieher im Hintergrund.

Drahtzieher? Richtig und dazu zählen nicht irgendwelche dubiosen Konzernbosse, sondern wir als Fussvolk genauso dazu. All die machthungrigen und diktatorisch orientierten Mächtigen haben doch breite Unterstützung durch das Volk, ihren Bewunderern! Ich darf kaum noch was gegen die Elite von Trump, Putin usw. sagen und schon habe ich einen Bewunderer neben mir – nicht von mir, sondern eines dieser destruktiv agierenden Mächtigen. Sofort wird argumentiert und mit absolut haltlosen Behauptungen seine Festung aufgebaut. Und das geht quer durch alle Sozialschichten bis hin in die Familien – wenn man denn noch eine hat.

Alles verrückt oder was? Ja leider und ich habe da auch kein Rezept. Wie so oft sind die Ursachen schnell benannt, können Bücher füllen, aber für Lösungsansätze bleibt nur eine Seite mit dem Fazit: Hoffen wir!

Es guets Tägeli! Und… versuche nur dich zu ändern, bei deinem Gegenüber wird das nicht gelingen. Glaube es mir!

Wenn wir alle nach dem christlichen Grundsatz leben würden: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!“ Zitat Bibel (Markusevangelium 12,29-31) wäre die Welt um vieles besser bedient.

Und noch den: „Wenn unsere Hemden etwas schmutziger wären, wäre die Welt sauberer! Ärgere dich als nicht über den Flecken, den du gerade gemacht hast …

 


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